Für ein Gespräch sind die Ohren wichtiger als die Zunge!  

Mit diesem Zitat von T. Wilder eröffnete Priska Wyss, Schulsozialarbeiterin in Villmergen, den zweiten Themenabend im Rahmen der Kampagne „Stark durch Erziehung“.  

Mit den Kernpunkten „Zeit haben - Zuhören können“ setzten sich die anwesenden Eltern diesmal auseinander.   Zum Thema Zeit haben gehörte zuerst eine Selbstanalyse anhand einer Zeittorte: wieviel Zeit wende ich wofür auf? Stimmt das für mich oder braucht es eine Veränderung? Waren mir diese Angaben bewusst oder bin ich überrascht? Mit Hilfe dieser Zeittorte wird festgelegt, wieviele Stunden man sich pro Woche aktiv mit den Kindern / Jugendlichen beschäftigen kann.  

Zeit zu haben muss nicht mit teuren Aktivitäten verbunden sein. Ein Schwimmbadbesuch, Ausflug in den Tiergarten oder eine Velotour mit der ganzen Familie steht bei Kindern besonders hoch im Kurs. Auch gemeinsam erledigte Hausarbeit und Einkäufe können Spass machen! Eltern, die wegen beruflicher Verpflichtungen weniger Zeit für die Familie haben, müssen kein schlechtes Gewissen haben. Entscheidend ist es, die verfügbaren Stunden gemeinsam und sinnvoll zu nutzen!

Wenn die Zeit knapp ist, dürfen zwischendurch auch gerne Grosseltern, Verwandte oder Freunde einspringen.   Über gute Gesprächskultur referierte Judith Marbach Stroppel, Erziehungsberaterin und Mutter zweier Teenager. Dabei lieferte sie auch konkrete Vorschläge, wie Familien gemeinsam Zeit miteinander verbringen können. Einander ausreden lassen, gemeinsam Lösungen erarbeiten, nachfragen, sich nicht ablenken lassen sind einige der Eckpfeiler.  

Ein „Bingo“ lockerte die Stimmung auf: wer macht gerne Gesellschaftsspiele mit Kindern, baut gern Sandburgen, erzählt Gute-Nacht-Geschichten, geht auf Wanderschaft, kann gut zuhören, lässt sich nicht ablenken, kennt Familienkonferenzen?  

Derart eingestimmt, diskutierten die Eltern gruppenweise, was es braucht, um gute Gespräche führen zu können. Die erarbeiteten Begriffe wurden auf Pinwänden gesammelt.   Kinder sollen zuhören können, Eltern müssen Zeit haben, zuzuhören!   Beim abschliessenden Apéro, offeriert durch den Verein Schule & Elternhaus, entwickelten sich viele gute Gespräche zu den behandelten Themen.  

Für weitere Informationen kann man sich wenden an:  

Priska Wyss, Schulsozialarbeit Villmergen,

079 381 74 75, schulsozialarbeit(at)villmergen.ch

Judith Marbach Stroppel, dipl. Heilpädagogin und Familientherapeutin,

056 622 42 51, judith.marbach(at)bluewin.ch

Daniel Müller, Jugend- und Familienberatung,

056 648 24 34, daniel.mueller(at)jfbbremgarten.ch